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22.03.2023 Sandra Hautke
NfE – American Football oder was?
Hast du diesen Begriff schon mal gehört und dabei auch sofort an die US-Football League NFL gedacht? Also damit kenne ich mich wirklich gar nicht aus. Aber in der Hundeernährung sprechen wir über NfE und was das bedeutet, möchte ich dir heute erklären.
N-freie Extraktstoffe , kurz NfE genannt, werden in der Futtermittelanalyse nur rechnerisch erfasst.
Auf der Dose, dem Trockenfuttersack findest du in der Deklaration u.a. die Analyse über die Rohnährstoffe Rohprotein (Rp), Rohfett (Rfe), Rohfaser (Rfa) und Rohasche (Ra) sowie die Feuchte.
Findest du beim Trockenfutter keine Angabe zur Feuchtigkeit, dann liegt das daran, dass diese nur bei Werten über 14 % deklariert werden muss. Wir gehen i.d.R. dann von 8-10 % aus, was bei einem Trockenfutter meist üblich ist.
So, jetzt nehmen wir 100 % Gesamtmenge und ziehen alle anderen Analysewerte (Rp, Rfe, Rfa, Ra, Feuchte) davon ab. Das was übrig bleibt, sind die NfE.
Diese enthalten Stärke + lösliche Zucker (Glucose, Fructose, Saccharose, Lactose, Maltose und Oligosaccharide) + lösliche Teile von Zellulose, Lignin und Pektinen. Vereinfacht genannt: KOHLENHYDRATE.
Hast du auch schon in der Beschreibung von Futtermittelherstellern gelesen, dass diese in ihren Menüs auf Getreide oder Füllstoffe verzichten? Diese sind meist an die Fütterungsmethode der klassischen BARF Mahlzeiten angelehnt, nur nicht roh, sondern gekocht. Es wird aber bewusst auf Kohlenhydrate aus Kartoffeln, Reis, Buchweizen etc. verzichtet.
Jetzt müsste ja bei unserer Berechnung der NfE Anteil bei solchen Nassfuttersorten theoretisch bei 0 sein. Also wenn wir davon ausgehen würden, dass nur in Kartoffeln und Co. Kohlenhydrate stecken. Befragen wir Dr. Google, so enthalten 100 g Pastinake 18 g KH, 100 g Kartoffeln dagegen 15 g. *ups* Selbst 100 g Kürbis liefern 7 g KH.
Das will ich jetzt genauer wissen und berechne zwei Futtersorten. Eine mit Reis, eine ohne Getreide/ Füllstoffe.
Um Futtermittel vergleichen zu können, rechnen wir diese in die Trockensubstanz (TS) um. Warum? Weil wie oben erklärt, nicht jedes Futtermittel die gleiche Feuchte enthält. Wir müssen diese sozusagen auf einen Nenner bringen.
Das Ergebnis? Das Menü mit Reis enthält 7,7 % NfE, das sind in der TS 25,1 %. Das Menü ohne Getreide/ Füllstoffe kommt auf 6,2 % NfE, in der TS ergibt das 25 %. Und weil es so interessant war, noch mal ein Menü mit Süßkartoffel, die genau genommen ja auch „nur“ ein Gemüse ist, da kam ich auf einen NfE von 2,3 %, in der TS sind das 11 %.
Was sagt mir jetzt also der NfE Wert in einem Futter? Wie viele (vereinfacht gesagt) Kohlenhydrate darin enthalten sind, jedoch nicht über deren Verdaulichkeit und Verwertung.
Wer das genauer wissen mag, dem empfehle ich diesen Beitrag von Anke Jobi auf ihrer Seite dog feeding: https://dog-feeding.de/kohlenhydrate-im-hundenapf-sinnvoll-oder-ueberfluessig
Der Text dieses Blogbeitrages ist von mir, Quelle: https://www.deuka.de/lexikon/n-freie-extraktstoffe-nfe/
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08.03.2023 Sandra Hautke
Warum grünes Gemüse für deinen Hund besonders gesund ist
Grünes Gemüse ist reich an Chlorophyll.
Chloro… was?
Das sind vereinfacht erklärt Farbstoffe in Pflanzen. Diese wachsen durch (Sonnen)Licht, Wasser und Kohlendioxid. Und das Chlorophyll gibt ihnen die grüne Farbe.
Moment, es sind ja nicht alle Gemüsesorten grün. Richtig, für die anderen Farben sind andere Farbstoffe zuständig. Die auch ihre Berechtigung und tolle Eigenschaften mit sich bringen. Heute geht es mir aber um das grüne Gemüse.
Chlorophyllhaltiges Gemüse soll das Immunsystem stärken, es enthält hohe Mengen an Antioxidantien, also zum Schutz gegen freie Radikale. Zudem soll es die Aufnahme von Eisen und Magnesium durch die sekundären Pflanzenstoffe bestärken.
Chlorophyll wird oft als "grünes Blut" bezeichnet, denn es hat Ähnlichkeiten mit dem körpereigenen roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Arbeitet der Blutkreislauf gut, versorgt dieser die Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Daher unterstützt das Chlorophyll aus dem Gemüse den Aufbau neuer Blutzellen.
Weitere Eigenschaften: Hilfe bei der Wundheilung, es entgiftet, ist entzündungshemmend und wirkt antibakteriell.
Zudem liefert es wertvolle Nährstoffe und wichtige Aminosäuren. Außerdem Ballaststoffe, wichtig für ein gutes Darmmilieu. Die Mineralstoffe wie Eisen, Kupfer und Magnesium und auch B-Vitamine sind in erwähnungswerten Mengen enthalten. Nicht zu vergessen die Bitterstoffe, welche die Galle, den Magen und die Leber unterstützen.
Jetzt weißt du, warum die gesundheitsbewussten Menschen grüne Smoothies nach ihrer 10 km Joggingrunde trinken ;-) – ich denke, unsere Hunde haben grünes Gemüse im Napf mindestens genauso verdient, oder?
Quelle: Fachbücher, gruenerhund.net
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28.02.2023 Sandra Hautke
Nüsse im Hundenapf
Warum geben wir Hunden gerne Nüsse in den Napf?
Nüsse sind eine wertvolle Ergänzung in der Ernährung eures Hundes, wenn ihr euch für die natürliche Ernährung ohne bereits zugegebene Zusätze entscheidet. Sie bieten eine Vielzahl von Mineralien und Vitaminen, so z.B. Zink, Selen, Kupfer, Mangan. Bei den Vitaminen punkten sie mit Vitamin E und B. Auch sekundäre Pflanzenstoffe sind darin enthalten.
Den hohen Fettgehalt sollten wir jedoch nicht außer Acht lassen, wobei die „gesunden Fette“, also ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, überwiegen.
Bei Hunden mit bekannten Allergien, verzichten wir lieber auf die Fütterung. Gerade bei Umweltallergien haben wir beobachtet, dass solche Hunde auch Nüsse nicht gut vertragen.
Welche Nüsse können wir füttern?
Wir füttern nur ungesalzene, ungezuckerte und ohne Schale.
Z.B.
Cashewkerne: Sie sind ballaststoffreich und besitzen viele Omega-3-Fettsäuren, einen besonderen Gehalt an Vitamin B1 und sind unter den Nüssen am fettärmsten. Vorsicht, bei einigen Hunden können sie Allergien auslösen.
Kokosnüsse: Sie zählen eigentlich nicht zu den Nüssen sondern zum Steinobst, dürfen aber trotzdem verzehrt werden. Diese sind wertvoll für den Darm, man sagt, sie wirken wurmwidrig. Sie enthalten reichlich Biotin, Folsäure und Vitamin E.
Maronen: Sind eine gute Alternative für sensible Hunde da sie fettarm und glutenfrei sind. Achtung, nicht mit Rosskastanien verwechseln, die für Hunde schädlich sind.
Paranüsse: Vorsicht, Paranüsse sind die fettreichsten Nüsse und somit für übergewichtige Hunde nicht geeignet. Dafür liefern sie viel Selen, Magnesium und Linolsäure.
Pinienkerne: Enthalten viel B1 Vitamine und sind für den gesamten Stoffwechsel geeignet.
Pistazien: Bitte darauf achten, dass sie ungesalzen sind. Dann enthalten sie, neben anderen Vitaminen und Mineralien, viel Vitamin B1 und Kalium.
Walnüsse: Diese nur reif und geschält dem Hund anbieten! Sehr fettreich, jedoch enthalten sie sehr wertvolle Fette, wie auch bei uns Menschen sind diese sehr gut für das Herz.
Pekannüsse: Diese Nüsse sind mit der mit Walnuss zu vergleichen. Sie liefern viele B-Vitamine, Eisen, Zink und Magnesium. Achtung, sehr fettreich.
Ungeeignete Nüsse für den Hund !!! – Macadamianüsse, Bittermandeln, Rosskastanien, Muskatnuss. Erdnüsse nur bedingt, da sie als Allergie- und als Epilepsieauslöser eingestuft werden.
Wie und wie viele Nüsse verwenden wir?
Nüsse sollen immer nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Eine allgemeine Empfehlung sind 1-2 g Nüsse pro Kilogramm Körpergewicht IN DER WOCHE. Für einen 10 kg Hund sind das maximal 1 bis 2 EL (pro EL ca. 10 g) in der Woche.
Wichtig ist, dass wir die Nüsse ordentlich zerkleinern, hier verwende ich gerne einen Multi-Zerkleinerer oder ein Hackmesser oder einen Mörser. Nur so kann der Hund die Nährstoffe aufnehmen und verwerten. Zudem solltest du diese immer frisch hacken, da sich sonst schnell Schimmel bilden kann.
Quellen: Geo.de, Natural Dog Food und Barfkultur. Eigenes Foto, eigene Texte. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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01.02.2023 Sandra Hautke
Pro- und Präbiotika
Hast du schon einmal gehört, aber was ist das genau? Und warum spielen diese in der
Hunde- und Katzengesundheit auch eine große Rolle?
Wusstest du, dass 70 % aller Immunzellen im Darm angesiedelt sind?
Daher achten wir bei unseren Hunden und Katzen darauf, dass die Darmbakterien im Gleichgewicht sind.
Wie das geht? Hier einfach für dich erklärt:
Probiotika sind lebende Bakterien. Unser Darm, und auch der unserer Tiere, sind im günstigen Fall damit
gut bestückt. Sie bilden die Armee, um schädliche Keime abzutöten. Ja, stell dir vor, da stehen 1000 wohlwollende
Soldaten links und 100 böse Krieger rechts. Prima, alles richtig gemacht. Die Minderheit wird sich bedeckt halten.
Unsere guten Soldaten haben aber Hunger. Wir sollten sie gut füttern, damit sie uns nicht verloren gehen. Dies
machen wir mit Präbiotika. Das sind Kohlenhydrate, die als Ballaststoffe nicht verdaut werden. Somit die Nahrung
unserer hungrigen Soldaten.
Natürliche Präbiotika sind z.B. in Chicorée, Topinambur, Pastinake, Schwarzwurzeln und Flohsamen enthalten. Oder
auch in fermentierten Gemüse, z.B. Sauerkraut. Enthält das Futter für dein Tier diese Lebensmittel? Prima. Ansonsten freut
sich dein Vierbeiner sicherlich über einen Kleks Joghurt (laktosefrei) oder Kefir als Zugabe in den Napf.
Wurde dein Hund oder deine Katze mit Antibiotika behandelt oder hat eine Entwurmung erhalten? Dann musst du
leider davon ausgehen, dass die gute Armee erheblich geschrumpft ist und du solltest diese aufrüsten.
Du kannst die Probiotika über deinem Tierarzt oder im Fachhandel erwerben (es gibt einige Anbieter,
die sich auf Nahrungsergänzungen spezialisiert haben, z.B. Napfcheck sivomixx oder Pahema Bio Degest [kostenlose
Werbung/keine Werbung, nur Beispiele]). Achtung, die Dosierungen sind für eine Kur nach einer Erkrankung bzw. nach einer medikamentösen Behandlung gedacht. Möchtest du lediglich die Darmflora unterstützen, benötigst du weit weniger.
Ich gebe unserem Balou 1-2 x in der Woche je eine Kapsel (Inhalt 0,3 g) mit 12 Milliarden KbE*), das ist nach den gängigen
Empfehlungen (1-2 Milliarden/ g Produkt) absolut ausreichend.
*) KbE = koloniebildende Einheit
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24.01.2023 Sandra Hautke
Stoffwechsel – Wachsen, Austauschen, Reparieren
Ganz ehrlich, unter uns, wer beschäftigt sich regelmäßig mit den Aufgaben, die unser Körper zu bewältigen hat?
So lange alles „rund“ läuft, ist es nicht wirklich ein Thema, oder?
So auch bei unseren Hunden. Aber manchmal muss man genauer hinschauen.
Damit du verstehst, was da vonstattengeht, versuche ich es dir verständlich, ohne viel Fachgeschwafel, zu erklären.
Im Grunde umfasst der Stoffwechsel alle Vorgänge, die mit der chemischen Umsetzung von Stoffen im Körper zusammenhängen.
Ja, auch die Umwandlung von natürlichen Stoffen ist ein biochemischer Prozess, der in allen Zellen abläuft.
Oft denkt man beim Stoffwechsel nur an die Verdauung. Dies ist allerdings nur ein kleiner Teil, eigentlich die Vorstufe des Stoffwechsels.
Dabei werden die Nährstoffe aus der Nahrung verwertbar gemacht, also aufgespalten und zerkleinert.
• Kohlenhydrate werden zu Einfachzuckern
• Eiweiße zu Aminosäuren
• Fette zu Fettsäuren
mit Hilfe von Enzymen zerlegt und durch den Blutkreislauf zu den jeweiligen Zellen transportiert.
Enzyme steuern und beschleunigen Stoffwechselvorgänge und sind unerlässlich.
Aber auch Hormone sind für einen gut funktionierenden Stoffwechsel wichtig. Als Botenstoffe, die in der Hirnanhangdrüse,
Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse und Nebenniere gebildet werden, regeln diese auch die Anpassung des Stoffwechsels.
Bei Temperaturveränderung wird mir oft berichtet, dass der Hund im Winter hungriger ist, im Sommer eher weniger fressen mag.
Ich kann das nicht bestätigen, denn ich habe einen ganzjährig verfressenen Labrador-Mix *lach*. Aber es wird so sein, denn der
Grundumsatz an Energiezufuhr, damit meinen wir die Kalorien, die täglich gefüttert werden, variiert nicht nur nach Alter und Größe,
sondern wie wir wissen, auch anhand des Bewegungslevels. Im Urlaub, wenn der Hund viel am Strand tobt, in den Bergen läuft oder
aber auch beim Hundesport, kommt der Fettstoffwechsel ganz schön in „Bewegung“, er muss mehr arbeiten bzw. verbrennt mehr.
Hat er dagegen eine Verletzung und muss sich schonen, sollte man den Grundumsatz an Energie auf jeden Fall drosseln.
Der Text ist von mir, Quelle der Fakten: viactiv Ausgabe Herbst 2022. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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12.01.2023 Sandra Hautke
Natürliche Ergänzungen – geht das?
In meinem letzten Blogartikel habe ich versprochen, dass ich dir das nächste Mal etwas über natürliche Ergänzungen erzähle. Dafür habe ich mir mal drei Nassfutter Dosen und eine BARF Mahlzeit „durchgerechnet“. Also die Zutaten in einen Nährwertrechner eingegeben und die Resultate mit den Bedarfswerten nach NRC verglichen. Du erinnerst dich? Das ist die Studie, die sagt, wie viel Makro- und Mikronährstoffe ein Hund am Tag benötigt.
Vorweg, nicht ergänzte Nassfutter oder Trockenfutter, aber auch eine Rohfütterung, kommen nicht an alle Bedarfswerte zu 100 % heran! Das hat mich jedoch nicht wirklich überrascht ;-).
Wenn du alle Mineralien und Vitamine nach NRC füttern möchtest, dann greife zu einem Futter, welches synthetisch ergänzt wurde, lege dich entspannt zurück und denke nicht darüber nach, ob das ein Hund braucht oder ob das gesund sein mag. Vertraue den Herstellern. Dass sie den großen Pott mit mehreren hundert Kilogramm Lebensmitteln und entsprechend großen Mengen dieser Mikronährstoffen (Mikro heißt klein und wir assoziieren es auch mit winzig, wenig) auch ordentlich durchmischen. Und frage dich nicht, warum sie immer die gleichen Mischungen verwenden (zu erkennen an den Worten Mineralstoffmix oder auch Pre-Mix), obwohl die natürlichen Werte an Mineralien und Vitamine in den verwendeten Lebensmitteln, je nach Fleischsorte, unterschiedlich hoch sind. So enthält 100 g Rindfleisch ca. 3731 mcg Zink, 100 g Huhn dagegen nur ca. 1040 mcg (Quelle: naehrwertrechner.de). Hirse, Haferflocken und Reis liefern z.B. eine ordentliche Menge an Mangan, welches in z.B. einer Kartoffel viel weniger enthalten ist.
Aber das soll ja heute gar nicht das Thema sein…
Bei meinen Vergleichen - dies ist keine repräsentative Studie, da ich lediglich drei Sorten + eine BARF Mahlzeit berechnet habe - konnte ich feststellen, dass dabei sehr viele Nährstoffe, ziemlich nah an den Bedarfszahlen, in den verwendeten Lebensmitteln bereits enthalten sind.
So erreichen diese bei den B-Vitaminen, trotz Verluste durch den Herstellungsvorgang bei Fertignahrung, wider Erwarten gute Ergebnisse. Da B-Vitamine jedoch wasserlöslich sind, also ein Überschuss ausgeschieden wird, darf man diese ohne Bedenken ergänzen. Eine natürliche Form wäre hier
• Bierhefe
• Buchweizensamen
• Gemahlene Nüsse
Vitamin D – welches fettlöslich ist, ein Überschuss vermieden werden soll, findet man in kleinen Mengen in Leber. Da beim BARF weit weniger davon verwendet wird, als in mancher Nassfutterdose oder im Trockenfutter, wird empfohlen, dass man dieses i.d.R. ergänzt. Forelle, Sprotten, Aal sind gute Lieferanten und in 100 g sind ca. 18-20 mcg Vitamin D enthalten. Damit würde man den Bedarf eines 35 kg Hundes für drei Tage abdecken. Bei 200 g schon 6 Tage. Achtung, andere Fischsorten enthalten weit weniger, bis kaum Vitamin D. Für mich eine gute, natürliche Ergänzung ist
• Dorschlebertran
Jod – liefert der Seelachs mit rund 200 mcg pro 100 g in guten Mengen. 1 x in der Woche gefüttert, hat man schon eine gute Menge in den Mahlzeiten. Den fehlenden Rest kann man mit
• Ascophyllum Nodosum (Seealgenmehl, anderer Begriff Knotentang)
ergänzen. Viele Hersteller die auf synthetische Zusätze verzichten, fügen dies bereits zu. Achtung, Jod sollte man nicht überdosieren und Hunde, die aufgrund einer Schilddrüsenerkrankung Tabletten vom Tierarzt bekommen, bitte die Dosierung mit diesem absprechen.
Calcium – sind keine Knochenanteile (Hühnerhälse, Brustbein, Karkasse) in eurem Nass- oder Trockenfutter enthalten, wird der Hersteller mit ziemlicher Sicherheit den fehlenden Teil mit
• Eierschalenpulver
• Algenkalk
ergänzen. Das machen wir auch bei den gekochten Mahlzeiten. Beim BARFen verwendet man, sofern es der Hund gut verträgt, Rohfleischknochen. Sollte das nicht gewollt sein, bietet sich hier
• Fleischknochenmehl
als gute Ergänzung an.
Die Mangan Gabe kann man wunderbar mit nur 1 g Nüsse (ca. 1900 mcg in Mandeln) anheben. Aber auch
• Haferflocken
• Rote Rüben
• Brokkoli
welche in keinen der von mir errechneten Sorten enthalten war, liefern gute Mengen. 1 g Nüsse enthalten auch ca. 800 mcg Kupfer.
Mein Fazit: Warum künstlich, wenn es auch natürlich geht?
Dies ist lediglich meine Meinung, die ich in diesem Blogartikel wiedergebe, die Texte sind von mir, Quellen sind zitiert. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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23.11.2022 Sandra Hautke
Das ist aber nicht bedarfsdeckend…
… ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz schon von Hundebesitzern gehört habe.
Aber wer gibt denn überhaupt den Bedarf an Nährstoffen eines Hundes oder Katze vor?
Es wird immer auf NRC (National Research Council) verwiesen, die eine wissenschaftliche Studie über eben die Bedarfswerte unserer Vierbeiner erstellt haben. Die erste Ausgabe erschien 1986, 2006 wurde diese überarbeitet, also vor 16 Jahren. Die Futtermittelindustrie berechnet meist nach FEDIAF (Verband der europäischen Tierfutterindustrie).
So, jetzt haben wir Zahlen aus Tabellen und berechnen daraus, was braucht der Hund oder die Katze. Vergleichen damit, was wir füttern und wie viel der Nährstoffe in natürlicher Form in den verwendeten Lebensmitteln bereits enthalten sind. Mal ganz davon abgesehen, dass das ziemlich viele Zahlen sind, stellen diese auch nur Durchschnittswerte dar. Futtermittelhersteller, die sich damit beschäftigt haben, weisen gerne darauf hin, dass Nährstoffe natürlichen Schwankungen unterliegen. Wie kann man das verstehen? Ganz einfach, nicht jedes Schnitzel (mager, frisch gegart) hat z.B. genau 31 g Eiweiß (Quelle: naerwertrechner.de) auf 100 g, aber man hat von X analysierten Fleischstückchen ermittelt, dass im Durchschnitt dieser Wert enthalten ist.
Und dann kommt noch die Bioverfügbarkeit ins Spiel. Das hat nichts mit BIO Lebensmitteln zu tun. Genau bedeutet es: „Die Bioverfügbarkeit ist eine pharmakologische Messgröße für den Anteil eines Wirkstoffes, der unverändert im Blutkreislauf zur Verfügung steht. Sie gibt an, wie schnell und in welchem Umfang der Stoff aufgenommen wird und unverändert am Wirkort zur Verfügung steht.“ Quelle: Wikipedia.org
Und jetzt wird es spannend. Denn NRC oder FEDIAF sind Studien über Fertigfuttermittel. Und wenn man sich an diesen Zahlen orientiert, wird man feststellen, dass der Bedarf oft nicht mit natürlichen Rohstoffen erreicht werden kann, zumindest gemäß den Nährstofftabellen für Lebensmittel. Zink ist hierfür sehr gerne ein angeführtes Beispiel. Nadine Wolf erklärt das wunderbar in einem ihrer Beiträge, lies es doch gerne mal nach: https://www.der-barf-blog.de/2017/05/barf-zink.html
Zusammengefasst habe ich mich in dem Artikel bestätigt gefühlt – laut NRC würde dem Hund 53 % Zink in der Mahlzeit fehlen, gehen wir von einer höheren Bioverfügbarkeit aus, z.B. bei einer BARF Mahlzeit mit bekanntlich eher mehr Fleisch und weniger Kohlehydraten, wären wir jedoch im grünen Bereich. Genaue Studien darüber gibt es leider nicht. Zudem, Bedarfszahlen errechnen wir nach dem metabolischen Gewicht des Hundes (Gewicht ^ 0,75) und der Katze (Gewicht ^ 0,67). Aber nicht jeder Hund und jede Katze bekommen exakt auch die gleiche Futtermenge in den Napf.
Mein Fazit: kein Mensch, okay, kein ist so absolut, also kaum ein Mensch, rechnet die Nährstoffe in seinen Mahlzeiten so akribisch aus, bei unseren Tieren sollen wir das aber machen? Nicht falsch verstehen, die essentiellen Nährstoffe müssen in einer Mahlzeit enthalten sein. Füttere ich z.B. keine Knochen bei der Rohfütterung oder bei gekochten Mahlzeiten, sind diese weder im Trockenfutter noch in der Nassfutterdose enthalten, so muss ich (oder im Falle eines Fertigfutters - der Hersteller) zwingend den fehlenden Calciumgehalt ergänzen. Auch Jod sollte dem Hund zur Verfügung stehen, Vitamin D wird u.a. zur Aufnahme von Calcium benötigt.
Und um beim Beispiel Zink zu bleiben, wie viel hast du davon heute in deinem Essen gehabt? Kleiner Tipp: dunkles Fleisch enthält mehr Zink als Geflügel.
Wie man Mineralien und Vitamine in natürlicher Form ergänzen kann, erzähle ich dir gerne in meinem nächsten Blog-Artikel.
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